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1336. Februar 28. Breslau (act. et dat.).

fer. quarta prox. p. Reminiscere.

Konrad v. Borsnicz, durch Johann, König v. Böhmen u. Grafen v. Luxemburg, abgeordenter Hauptmann des Breslauer Landes, bek., daß vor ihm Frau Agnes, Tochter des weiland Jeschco, Erbherrn v. Prusnicz, Sohnes des weiland Gebhard v. Prusnicz, dem Herrn Heinrich v. Bebersteyn u. Frau Agathe, seiner rechtmäßigen Gattin, alles ihr gehörige Recht auf den Gütern in Prusnicz (Prausnitz, Kr. Militsch), nämlich auf der Stadt, d. Dörfern, Alloden etc. u. was sonst zur Stadt Pr. gehört, mit allem Herrschaftsrecht, wie es über die gen. Güter aus väterlicher u. großväterlicher Erbschaft sowie von ihren andern Vorfahren her auf sie gekommen ist, zu freiem Verfügungsrecht u. unter Verzicht auf jeden weiteren Anspruch verkauft u. aufgelassen hat. Der Hauptmann bestätigt diese Auflassung kraft seiner kgl. Vollmacht.

Z.: Andreas Radak, Peter von Pritticz, Hermann von Wraz (Auras) Burggraf, Johann von Colmas, Bartholomäus von Kumeysa (Kamöse), Dominicus d. Kürschner Breslauer Bürger [In der Vorlage steht Dominico pellifice Cive Wrat. Die Lehns- u. Besitzurkunden etc. bringen a. a. O. dafür D. p. "curie Wratislavie" und erklären diese eigentümliche Ausdrucksweise in der Anni. 1 "augenscheinlich sind die sechs Männer des Breslauer Hofgerichts gemeint" (!). Bereits Sommersberg a. a. O. hat s. Z. richtig "cive Wrat." gelesen], Lutko von Culpe, Notar des Bresl. Landes [In den Lehns- u. Besitzurkunden etc. fälschlich "notario curie Wratislavie" statt "notario terre Wrat." Bei Sommersberg a. a. O. gleichfalls "curie Wrat." ], Ausfertiger dieses, u. a.


Aus dem ältesten Oelser Kopialbuch i. Bresl. Staatsarch. Rep. 33 F. Oels III 22 A, pag. 121/122 fehlerhaft [Vgl. Anm. 1 u. 2 und u. a. verbessere S. 23 Z. 22 "et sicut et" in "et sicut eciam" u. Z. 25 "ibidem sanis" (!) in "ibidem stans".] abgedruckt v. Grünhagen u. Markgraf, Lehns- u. Besitzurkunden Schlesiens etc. Bd. II (1883), S. 23/24. Älterer noch fehlerhafterer Abdruck aus derselben Vorlage bei Sommersberg, Scriptores rer. Silesiacarum Bd. III (1732), S. 140/141. Laut Text hing an der Urk. das kgl. Siegel des Herzogtums Bresl. ad hereditates et causas.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 29, 1923; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1334 - 1337. Herausgegeben von K. Wutke.